Abu Simbel Tempel: Geschichte, Bedeutung und Besonderheiten

Einleitung

Die Tempel von Abu Simbel sind eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Ägypten. Die im 13. Jahrhundert v. Chr. errichteten Felsentempel befinden sich am Westufer des Nassersees und wurden von König Ramses II. aus der 19. Dynastie des Neuen Reiches gebaut. Der große Tempel zum Ruhm Ramses II. und der kleine Hathor-Tempel zur Erinnerung an Nefertari, seine Große königliche Gemahlin, stehen seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.

Die Tempel von Abu Simbel wurden direkt in den Fels gehauen und sind ein beeindruckendes Beispiel der altägyptischen Baukunst. Der große Tempel beeindruckt mit seinen vier gigantischen Statuen von Ramses II. an der Fassade sowie den zahlreichen Reliefs und Hieroglyphen im Inneren. Der kleinere Hathor-Tempel ist hauptsächlich der Göttin Hathor gewidmet, in ihrer Rolle als Gattin des Ramses II., und besticht ebenfalls durch beeindruckende Reliefs und Hieroglyphen.

Obwohl die Tempel von Abu Simbel heute eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Ägypten sind, waren sie in den 1960er-Jahren in Gefahr. Aufgrund des Baus des Assuan-Staudamms drohte der Nassersee die Tempel zu überfluten. Dank einer beispiellosen Rettungsaktion der UNESCO und über 50 Nationen wurden die Tempel ab- und wieder aufgebaut, um sie vor der Überflutung zu schützen.

Abu Simbel Tempel

Geschichte Des Tempels

Entdeckung

Die Tempel von Abu Simbel, errichtet im 13. Jahrhundert v. Chr. unter Pharao Ramses II. aus der 19. Dynastie des Neuen Reiches, dienten über Jahrhunderte hinweg als Zentrum religiöser Zeremonien und Rituale.

Obwohl die Tempel bereits im Altertum bekannt waren, gerieten sie in Vergessenheit und wurden im 19. Jahrhundert von europäischen Reisenden wiederentdeckt. Der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt stieß 1813 auf die Tempel, doch erst 1817 gelang es dem italienischen Forscher Giovanni Battista Belzoni, den Eingang zum großen Tempel freizulegen und das Innere zu erforschen.

Wiederaufbau

In den 1960er Jahren drohte der neu entstandene Nassersee, infolge des Baus des Assuan-Staudamms, die Tempel von Abu Simbel zu überfluten. Um dieses kulturelle Erbe zu bewahren, startete ein beispielloses Rettungsprojekt unter der Schirmherrschaft der UNESCO. Die Tempel wurden sorgfältig in große Blöcke geschnitten und 65 Meter höher auf einem künstlich angelegten Hügel, der die Form des ursprünglichen Standortes nachahmte, neu positioniert und wiederaufgebaut.

Dieses Mammutprojekt, das von mehr als 50 Nationen finanziell unterstützt wurde, steht als Zeugnis für die internationale Zusammenarbeit zum Schutz des Weltkulturerbes. Es war ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der Archäologie und des Denkmalschutzes und unterstreicht die Bedeutung der Tempel als Symbol für die Fähigkeit der Menschheit, ihre Geschichte und Kultur zu bewahren.

Architektur und Design

Die Tempel von Abu Simbel sind ein Meisterwerk der altägyptischen Architektur und Design. Die Tempel wurden im 13. Jahrhundert v. Chr. unter König Ramses II. aus der 19. Dynastie des altägyptischen Neuen Reiches errichtet.

Der Große Tempel von Abu Simbel

Großer Tempel

Der Große Tempel von Abu Simbel ist der beeindruckendere der beiden Tempel. Die Fassade des Tempels ist mit vier kolossalen Statuen von Ramses II. geschmückt, die jeweils 20 Meter hoch sind. Diese Statuen symbolisieren nicht nur die Macht des Pharaos, sondern auch seine Göttlichkeit und ewige Präsenz. Sie fungieren als majestätische Stützpfeiler der 31 Meter hohen Fassade. Der Tempel selbst besteht aus einer Vorhalle, einer Säulenhalle, einem Hypostyl und einer Heiligen Kammer. Die Wände des Tempels sind mit Reliefs und Hieroglyphen bedeckt, die sowohl die militärischen Siege als auch die göttliche Natur des Pharaos darstellen. Der Tempel ist hauptsächlich dem Gott Amun-Re, dem König der Götter, gewidmet.

Kleiner Tempel

Der kleinere der beiden Tempel von Abu Simbel ist Nefertari, der Hauptfrau von Ramses II., und der Göttin Hathor gewidmet. Er liegt in unmittelbarer Nähe des größeren Tempels. Die Fassade dieses Tempels wird von sechs kolossalen Standfiguren dominiert: Vier Darstellungen von Ramses II. und zwei von Nefertari. Es ist bemerkenswert, dass die Statuen von Ramses II. und Nefertari hier die gleiche Größe haben, was in der ägyptischen Kunst selten ist und den besonderen Status von Nefertari unterstreicht. Die Statuen sind jeweils etwa 10 Meter hoch. Innerhalb des Tempels gibt es eine Vorhalle, gefolgt von einer weiteren Halle und schließlich der Heiligen Kammer. Dieser Tempel ehrt auch die Göttin Hathor, die oft als Kuhgöttin oder als Frau mit Kuhohren dargestellt wird.

Die Tempel von Abu Simbel sind ein Beispiel für die technische und architektonische Meisterleistung der alten Ägypter. Die Statuen und Reliefs sind aus dem Fels gemeißelt, und die Tempel sind so ausgerichtet, dass zweimal im Jahr, am 22. Februar und am 22. Oktober, die Sonnenstrahlen in den Tempel eindringen und die Heilige Kammer erleuchten. Um die Tempel vor dem steigenden Wasser des Nassersees zu schützen, wurden sie in den 1960er Jahren in einer beispiellosen Aktion von Archäologen und Ingenieuren abgebaut, in große Blöcke zerschnitten und an einem höher gelegenen Ort rekonstruiert.

Der Tempel von Abu Simbel

Geographische Lage

Der Tempel von Abu Simbel befindet sich im Süden Ägyptens im Gouvernement Aswan (Assuan) in der Nähe der Grenze zum Sudan. Die sudanesische Grenze im Südwesten am sogenannten Wadi Halfa Salient ist nur etwa 20 Kilometer entfernt. Abu Simbel liegt am Ostufer des Nassersees, einem Stausee, der durch den Assuan-Staudamm entstanden ist. Der See erstreckt sich über eine Fläche von rund 5.250 Quadratkilometern und ist damit der größte See Ägyptens.

Die Tempelanlage befindet sich auf einer Hochebene von Abu Simbel, die sich etwa 65 Meter über dem Niveau des Nassersees erhebt. Die Region um Abu Simbel gehört zur historischen Landschaft Nubien, die sich von der südlichen Grenze Ägyptens bis zum dritten Nilkatarakt erstreckt. Die Landschaft ist geprägt von der Wüste und den Stromschnellen des Nils.

Die geographische Lage von Abu Simbel hat eine wichtige Rolle in der Geschichte Ägyptens gespielt. Die Region war ein wichtiger Handelsplatz zwischen Ober- und Unterägypten und spielte eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des Nilflusses. Heute ist Abu Simbel ein wichtiger Touristenort und kann über den Flughafen Abu Simbel oder über den Seeweg von Aswan aus erreicht werden.

Bedeutung Und Einfluss

Die Tempel von Abu Simbel sind ein bedeutendes kulturelles Erbe Ägyptens und wurden im 13. Jahrhundert v. Chr. unter König Ramses II. erbaut. Sie stehen seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.

Die Tempel sind Zeugnisse der Macht und des Reichtums des Pharaos Ramses II. und seiner Königin Nefertari. Sie sind reich verziert mit beeindruckenden Reliefs und Hieroglyphen, die Geschichten von Ramses‘ Taten erzählen.

Tausende von Touristen besuchen jährlich Abu Simbel, angezogen von der beeindruckenden Architektur und der tiefen Geschichte. Der Tourismus rund um die Tempel hat zur wirtschaftlichen Entwicklung Ägyptens beigetragen.

Doch ihre Bedeutung geht weit über den Tourismus hinaus. Sie repräsentieren das kulturelle Erbe der Menschheit und die grandiosen Leistungen der alten Zivilisationen. Ihre Bedeutung wurde im 19. Jahrhundert neu entdeckt, als Giovanni Belzoni die Tempel freilegte. Aber vielleicht am bemerkenswertesten war die internationale Bemühung in den 1960er Jahren, die Tempel zu retten und zu verlagern, um sie vor den Fluten des Assuan-Staudamms zu schützen.

Dieser bemerkenswerte Akt internationaler Zusammenarbeit zeigte die Fähigkeit der Menschheit, ihr kulturelles Erbe zu schützen und zu bewahren.

FAZIT

Die Tempel von Abu Simbel sind ein beeindruckendes Zeugnis der architektonischen Brillanz des alten Ägyptens, erbaut im 13. Jahrhundert v. Chr. von König Ramses II. Die Anlagen, darunter der prächtige Tempel zu Ehren Ramses‘ II. und der kleinere Hathor-Tempel zu Ehren seiner Gemahlin Nefertari, wurden 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Ihre Rettung in den 1960er-Jahren, um sie vor den Fluten des Assuan-Staudamms zu schützen, war ein beispielloser Meilenstein im Denkmalschutz. Heute ziehen die Tempel von Abu Simbel Touristen aus aller Welt an, und trotz ihrer Verlagerung bleiben sie ein atemberaubendes Beispiel für die Fähigkeiten des antiken Ägyptens.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wann wurde der Tempel von Abu Simbel gebaut?

Im 13. Jahrhundert v. Chr. unter der Herrschaft von König Ramses II.

Welche Himmelsrichtung muss man betreten, um den Tempel zu besuchen?

Von Osten, um bestimmte astronomische Ereignisse zu markieren, bei denen die Sonne die Statuen im Inneren beleuchtet.

Was sind die Sehenswürdigkeiten in Abu Simbel?

Zwei beeindruckende Tempel mit majestätischen Statuen und Reliefs, die die Taten und Gottheiten der Zeit darstellen.

Was ist das Besondere an Abu Simbel?

Neben seiner beeindruckenden Architektur ist die Verlagerung der Tempel aufgrund des Baus des Assuan-Staudamms bemerkenswert.

Wo befand sich Abu Simbel ursprünglich?

Am Ufer des Nils, bevor es wegen des Staudammprojekts an den Nassersee verlegt wurde.

Wer hat den Tempel von Abu Simbel erbaut?

König Ramses II. aus der 19. Dynastie des Neuen Reiches.

Wie oft findet das Sonnenwunder von Abu Simbel statt?

Zweimal im Jahr, am 22. Februar und am 22. Oktober, erleuchtet die Sonne das Innere des großen Tempels und beleuchtet die Statuen von Ramses II. und zwei der drei Götter in der Heiligen Kammer. Das Phänomen wird als „Sonnenwunder“ bezeichnet.

Warum wurden die Tempel von Abu Simbel überhaupt verlegt?

Die Tempel wurden verlegt, um sie vor den steigenden Wassern des Nassersees zu schützen, der durch den Bau des Assuan-Staudamms entstand. Ohne diese Verschiebung wären diese archäologischen Schätze dauerhaft unter Wasser getaucht und verloren gegangen.

Wie wurden die Tempel von Abu Simbel versetzt?

Die Tempel wurden in große Blöcke zerschnitten, sorgfältig nummeriert, abgebaut und anschließend höher am Ufer des Nassersees wieder aufgebaut. Dies war ein gigantisches Projekt, das mehrere Jahre dauerte und mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft durchgeführt wurde.

Welche Gottheiten sind in den Tempeln von Abu Simbel abgebildet?

Neben den Statuen von Ramses II. und seiner Gemahlin Nefertari, sind verschiedene ägyptische Gottheiten in den Tempeln dargestellt, einschließlich der Gottheiten Amun, Ra-Horachty, und Ptah im großen Tempel.

Gibt es spezielle Festivals oder Zeremonien, die heute in Abu Simbel stattfinden?

Ja, das Sonnenwunder von Abu Simbel wird jedes Jahr mit einem Festival gefeiert. Touristen und Einheimische versammeln sich, um dieses beeindruckende astronomische und architektonische Phänomen zu beobachten, begleitet von Feierlichkeiten und kulturellen Aufführungen.

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